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STICHWORT nahm seinen Anfang in den Räumen des Uni-Frauenzentrums in der Berggasse. 1979 suchten feministische Studentinnen einen Raum für gemeinsame Aktivitäten: Im Jahr darauf entstand das Uni-Frauenzentrum (UFZ) in der Berggasse 5/24.
Verschiedene Gruppen arbeiteten und trafen sich zeitweilig hier, u.a. die AUF-Frauenzeitung, die Initiativtreffen der Frauenprojekte und die Vorbereitungsgruppe zum Historikerinnentreffen 1984.
Heute ist diese Adresse als U.F.O. wieder ein Kommunikationsort für Studentinnen.
1977 hatte an der Uni Wien das erste Frauenseminar stattgefunden. Zur Vernetzung und Förderung der um Anerkennung ringenden Wissenschaftlerinnen der neuen Disziplin Frauenforschung wurde 1982 der Verein Frauenforschung und weiblicher Lebenszusammenhang gegründet.
Zu den Gründungsfrauen gehörten unter vielen anderen Marieluise Angerer, Erna Appelt, Eva Blimlinger, Birgit Bolognese-Leuchtenmüller, Gitti Geiger, Hanna Hacker, Herta Nagl, Edith Saurer und
Neben anderen Sektionen des Vereins etablierte sich im Herbst 1983 die >sektion archiv<, die sich 14-tägig traf. Während die anderen Arbeitsbereiche des Vereins im Lauf der Zeit in den Hintergrund traten, entwickelte sich aus ihr das Archiv der Neuen Frauenbewegung.
Der 1987 geplante Feministische Kongress führte in der Archivgruppe zu spannenden Grundsatzdiskussionen, u.a. über das Archiv als Dienstleistungsbetrieb und seinen Frauenbewegungskontext.
„1.000.000 Aktenordnerinnen“ fordert das Archiv mit seinem Transparent im Herbst darauf bei der Sozialabbau-Demo.
1988 wurde übrigens der erste Arbeitsleitfaden für Archivmitarbeiterinnen erstellt; zahlreiche Mitarbeiterinnen absolvierten im Laufe der Zeit die Ausbildung zur Dokumentarin und verfassten im Zuge dessen mit die ersten theoretischen Arbeiten zum feministischen Dokumentationswesen in Österreich.
1989 erhielt das Archiv erstmals Geldmittel für den Ankauf von Büchern. Die Bibliothek konnte, in Relation zu den Vorjahren, beachtlich ausgebaut werden.
1990 zur 10-Jahres-Feier der Berggasse 5/24 wurde die Geschichte des UFZ in einer Broschüre präsentiert. Das Archiv der Neuen Frauenbewegung hieß von nun an: STICHWORT. Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung. Bibliothek. Dokumentation. Multimedia.
Im Zuge des Forschungsprojekts „Die autonome Frauenbewegung im Spiegel ihrer Medien“ bekam das Archiv 1990 den ersten Computer. Eine groß angelegte Erfassung der Archivalien (Flugblätter, Plakate, Zeitschriftenartikel) begann. Im Anschluss an das Projekt wurde 1992 mit der rückwirkenden EDV-Erfassung der bis dahin bereits über 4.000 Bibliothekssignaturen begonnen.
1990/91 war STICHWORT an der Gründung der österreichweiten Vernetzung frauenspezifischer Dokumentarinnen frida beteiligt. Seit 1990 sind wir auch Teil der deutschsprachigen Frauenarchive- und
Am 4. November 1992 feierten wir mit vielen anderen Frauenprojekten 20 Jahre autonome Frauenbewegung in Wien!
15 Läuferinnen trugen den Funken des Feminismus durch die Stadt: von der Schottengasse, dem Gründungsort der Aktion Unabhängiger Frauen (AUF), über den Graben mit Tanztheater-Performance, Diashow, lesbischem Kiss-in im Haas-Haus und durch die Frauenorte jenseits des Gürtels bis zum großen Fest im FZ.
1995: Das Archiv platzte aus allen Nähten! Nach mühsamer Raumsuche verließen wir im August 1995 die vollgepferchte Substandardwohnung im 3. Stock, die alten Kastanienbäume im Hof und die streitsüchtigen NachbarInnen und übersiedelten in die Diefenbach.
Die großen, hellen Räume, die neuen Möbel und der relativ hohe technische Standard spiegeln die erreichte dokumentarische Professionalität wider. Seit 1996 gibt es laufend Veranstaltungen in den Räumen von STICHWORT.
Seit 1997 bietet STICHWORT einen Internet-Point für Frauen, dazu eine ausgefeilte Linkpage und spezialisierte Internet-Einführungen für die feministische Recherche im Netz.
1998/99 war STICHWORT am frida-Projekt kolloquiA beteiligt, mit dem erstmals Forschungs- und Lehrgrundlagen zur frauenrelevanten Dokumentations- und Informationsarbeit in Österreich erarbeitet wurden. Das Buch wurde im Juni 2001 in der Nationalbibliothek präsentiert.
2000 war die rückwirkende EDV-Erfassung der Bibliothek nach etlichen Finanzierungshürden abgeschlossen, seit April 2002 kann online recherchiert werden.
Über die Jahre haben mehr als 50 Frauen im STICHWORT gearbeitet und es mitgeformt. Das Archiv wurde von Anfang an von einem „ehrenamtlichen“ Team getragen; die kontinuierliche Absicherung des Betriebs mit zumindest einer bezahlten Mitarbeiterin ist erst seit 1996 möglich.
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